Messen mit REW, deutsche Bedienungsanleitung

  • Die Ersteller des Threads entziehen sich jeglicher Haftung


    Room EQ Wizzard, nachfolgend nur REW genannt ist ein sehr umfangreiches Messprogramm das kostenlos heruntergeladen werden kann:


    >>> Download von REW auf der Homepage von www.roomeqwizzard.com


    Weiter gehts !


    Erste Schritte - Das einrichten der Hardware


    Verkabelung


    Beim UMIK1 wird das Mikrofon in einen freien USB Slot gesteckt. Ein kalibrieren der Lautstärke ist später nicht erforderlich.
    Auf der Seite >>> Mini-DSP gibt es im Übrigen einige weitere nützliche Tipps über das messen mit dem UMIK-1 in Verbindung mit REW.


    Mit einem Audiointerface läuft die Verkabelung folgendermaßen:
    Mikro > Soundkarte (Mikrofoneingang mit Vorverstärker) > Soundkarte Line Out > AV Receiver oder Vorstufe


    Mit Soundkarte und separatem Vorverstärker:
    Mikro > Eingang Mikrofonverstärker > Soundkarte Line In > Soundkarte Line Out > AV Receiver oder Vorstufe.


    REW5.0 herunterladen, installieren und starten:


    Am rechten oberen Eck den Punkt Preferences öffnen:



    Der erste Reiter im Menü heißt Soundcard.



    Wenn die Soundkarte richtig angeschlossen ist und funktioniert, dann sollten hier die Ein und Ausgänge von Eurer Soundkarte zur Auswahl stehen. Wenn nicht, dann bitte im Mixer von Windows überprüfen, ob das System die Karte richtig erkannt hat. Natürlich muss dort der Mikrofeingang aktiviert sein. Wenn die Soundkarte einen ASIO Treiber hat, kann man auch diesen verwenden.


    Treiber ASIO4ALL


    Sollte die Soundkarte keinen eigenen ASIO Treiber haben, so kann auch der kostenlose Treiber >>> ASIO4ALL im Netz heruntergeladen werden. Wenn der Treiber richtig installiert und die Hardware richtig konfiguriert ist, dann kann zwischen den einzelnen Lautsprecherkanälen einfach umgeschaltet werden.


    Falls es zu Problemen mit REW und ASIO4All kommt (z.B lassen sich nicht alle Ausgangs-Kanäle anwählen) dann überprüft bitte, ob auch das richtige Sound-Device im Treiber ausgewählt ist. Damit alle 8 HDMI Kanäle in REW angezeigt werden, muss die Soundkarte das HDMI-Interface ausgewählt sein, also meistens die Grafikkarte.



    Danach REW neu starten und Ihr bekommt auch die Auswahl.





    Soundcard Kalibrierung


    Das kalibrieren der Soundkarte erfolgt in zwei Schritten. Zunächst verbindet man mit Hilfe eines Loop Kabels die Ein (Line IN) und Ausgänge (Line Out)der Soundkarte.


    Jetzt muss mit der Funktion Calibrate der Messvorgang für die Soundkarte angestoßen werden.
    Bitte vorher überprüfen ob im Fenster Calibration die Einstellung "Use Mainspeaker..." ausgewählt wurde.
    Nun so oft auf Next klicken bis die Pegelanzeige leuchtet. Der Linke Balken zeigt den Ausgang der Soundkarte an. Die beiden rechten Balken zeigen den Eingang. Wenn nur ein Loopkabel verwendet wurde, dann wird auch nur ein Eingangspegel angezeigt. Die Pegelanzeigen sollten sich im mittleren grünen Feld befinden.



    Sollte die Messung nicht funktioniert haben, bitte nochmal die Einstellungen im Windows Mixer überprüfen.



    Der Ausgangspegel der Soundkarte sollte bei 100 % stehen. Den Eingangspegel vom Mikrofon so wählen, dass der Eingangspegel im mittleren grünen Bereich liegt. War die Messung der Soundkarte erfolgreich, erscheint der Frequenzgang von der Soundkarte im Messfenster von REW.



    In einem zweiten Schritt muss nun noch unter Preferences ein Calibrationsfile daraus erstellt werden. Dazu klickt man einfach auf "Make Cal..." und vergibt dem File einen Namen mit dem man es auch wiederfinden kann. :zwinker2:



    Dieses File kann nun mit "Browse" gesucht, ausgewählt und hinterlegt werden. Es wird dann für alle zukünftigen Messungen automatisch verwendet, bis man es hier wieder rauslöscht.


    Mikrofon Kalibrierfile


    Um ein akurates Messergebnis gewährleisten zu können, ist es erforderlich ein Kalibrierfile von euren Mikrofon erstellen zu lassen. Dieses Korrekturfile könnt ihr dann unter dem Menüpunkt "Mic/Meter" hinterlegen. Wenn ihr kein individuelles File für eurer Mikro besitzt, dann könnt ihr auf der Homepage von Hometheatershack auch ein paar >>> Standart Korrekturfiles finden. Je nach Messanwendung unterscheidet man zwischen einer 0 Grad Kalibrierung für Lautsprechermessungen ect.



    und einer 90 Grad Kalibrierung für Raummessungen. Weiter Infos zu den Kalibrierfiles findet ihr unter HSB > Messen am Hörplatz



    Alles gecheckt ?



    Das Mikrofon wird nun am Hörplatz aufstellt, wie es auf nachfolgendem Bild zu sehen ist.
    Das Loop Kabel wird nun wieder entfernt und das Mikrofon am Eingang der Soundkarte angeschlossen.




    Kalibrieren der Lautstärke



    Die genaue Kalibrierung der Lautstärke von REW kann jetzt unter dem Menüpunkt SPL Meter erfolgen.
    Bitte die Einstellungen, wie nachfolgend abgebildet. SPL mit C weighting und S für slowly.
    Die Lautstärke wird mit Hilfe von rosa Rauschen eingestellt. Mit einem Schallpegelmessgerät (SPL = sound pressure level) wird dazu am Standort des Mikros eine Messungen gemacht. Das Signal wird gestartet wenn man den Button Calibrate drückt.



    Der gemessene Pegel sollte am Receiver nun so eingestellt werden, dass er am Sitzplatz 83 dB beträgt. Es laufen nun beide Mainlausprecher zusammen. Dieser Wert sollte nun in das kleine Fenster von REW eingegeben werden. Anschließend wird auf "Finished" geklickt und das war es auch schon.
    Jetzt kann mit den Messungen begonnen werden.


    Vorher noch ein letzter Blick auf die Pegelanzeige.



    Der Wert, der nun angezeigt wird, gibt eine Aussage über das Grundrauschen im Raum.
    Bei mir in der CINEBAR liegt das Grundrauschen bei etwa 31 dB. Für die später noch folgenden
    Messungen der Nachhallzeit, ist es gut diesen Wert zu kennen.


    >>> Hier finden alle MAC User noch wertvolle Informationen für die Einrichtung von REW


    Wenn Ihr eure Messergebnisse hier im Forum hochladen wollt, verwendet Ihr am besten die Funktion Capture von REW. Als Filegröße verwendet Ihr bitte eine Maximale Bildgröße von 800 Pixel



    Das File kann dann jederzeit mit der Funktion "Datei hinzufügen hier im Forum hochgeladen werden.
    Mit dem Wort "Einfügen" neben der Datei könnt ihr das Bild in eurem Beitrag ergänzen.



    grüße Inco


    (Edit Andi Latenight)

  • Erste Messungen von Frequenzgang und Nachhallzeit


    Alle Klangverbieger ausschalten... ansonsten kommt dass mit dem LFE ja auf die Trennfrequenz deiner Speaker an... . Einstellungen wie Pur Direct oder STEREO eignen sich zum messen am Besten.
    Um die Klangregler des AV Receivers zu umgehen, eignen sich auch gut die PRE In Eingänge falls vorhanden. Achtung !!! Das Bassmanagement ist dann nicht aktiv. 10-20 Hz können einem Satelliten schaden anrichten.


    Bei zu hohem Pegel kommt das Mess-System ins clippen und nach erfolgter Messung ist eine rote Warnanzeige zu sehen. Eine Messung bei der Clipping angezeigt wurde, sollte man nicht vertrauen.



    Um eine gewisse Aussagekraft und Vergleichbarkeit zwischen unseren Messergebnissen zu gewähren, sollte hier auf folgende Fenstereinstellungen geachtet werden:


    Dann wie folgt bearbeiten:




    Die Nachhallmessung:


    Die Nachhallmessung wurde hier mit einem Pegel von 90 dB gefahren, und zeigt den tatsächlichen Abfall des Halls um 60dB in einem Fenster von 35dB-95dB!...


    Zitat

    warum wird eigentlich beim RT60 die Kurve nur bis ca. 50Hz angezeigt obwohl ich ab 15Hz gemessen habe?


    Die RT60 wird normalerweise sogar nur ab ca. 100Hz gemessen. Darunter ist es rechnerisch extrem schwierig, die RT60 zu bestimmen. Das Programm macht hier (<100Hz) Fehler von +/- 0,3s (das machen auch professionelle, kostenpflichtige Messprogramme). Da in normal-großen Räumen (< 500m³) unterhalb von ca. 200Hz das Schallfeld durch die Raumoden dominiert wird, bildet sich kein diffuses Schallfeld aus und es kann keine RT60 korrekt bestimmt werden. Das heißt, sämtliche Ergebnisse sind unterhalb von 200Hz unbrauchbar. Außerdem ist das menschliche Gehör in diesem Bereich bereits so unempfindlich, dass kleine Unterschiede im Nachhall hier kaum wahrgenommen werden können.



    Da die Wasserfallgrafik gerade im Modenbereich oft recht informativ ist, hier nochmal neu skaliert:




    Nützlich ist auch die hochgerechnete RT30, um einen schnellen Überblick über die Situation im Raum zu bekommen:






    Gerne möchte ich hier einen Thread einstellen, wie ich bei der Einmessung eines Heimkino vorgehe.
    Es handelt sich um Auszüge aus dem Beitrag des >>> Raschtis Magic Cinema


    Zur Grundausstattung eines jeden Heimkinos gehört auch ein SPL Schallpegelmessgerät.
    Persönlich habe ich mit dem Messgerät der Firma Radioshak ganz gute Erfahrungen gesammelt
    und auch nichts Negatives darüber gelesen.



    Das baugleiche Schallpegelmessgerät wird heute noch von der Firma Teufel vertrieben.
    Im >>> Onlineshop kann es dort für 30,- € bestellt werden. Teufel bietet 8 Wochen Probezeit und 12 Monate Garantie dafür.


    Für die Einstellung der Lautstärke aller Lautsprecher kann man gut den internen Rauschgenerator vom Receiver verwendet. Wenn der AV Receiver keinen Rauschgenerator hat, dann kann man das aber auch mit einer CD machen. Bei den Messungen ist der Schalter des SPL (Weighting) auf C einzustellen damit man auch die tieffrequenten Schallanteile messen kann. Den anderen Schalter dann auf SLOW stellen, damit man auch was ablesen kann. :zwinker2: Das Spitze des SPL sollte bei den Messungen nach oben zeigen. Andere Meinungen sagen, es soll nach vorne zeigen da es dann besser dem, Hörverhalten von uns Menschen entspricht. Ich kann mich nicht entscheiden und halte es einfach schräg. :side: Wer es ganz genau machen möchte, schraubt das SPL auf ein Stativ.



    Das Rauschen des Receivers sollte bei jedem einzelnen der Kanäle am Referenzplatz mit 75dB eingemessen werden. Dies entspricht im übrigen auch der normalen Lautstärke von Sprache. Auch der Subwoofer wird mit 75dB eingepegelt !!! Um zu gewährleisten, dass der LFE Kanal genau so laut spielt wie alle anderen Lautsprecher zusammen, wird das Rauschen vom Receiver um insgesamt 10dB leiser wiedergegeben. Natürlich hängt der hier eingestellte Wert auch von der Pegelstellung am Subwoofer zusammen.


    Ein Receiver der nach dieser Methode eingepegelt wurde, wird den so genannte "Referenzpegel" auf der 0 Stellung des Lautstärkenreglers erreichen. Das bedeuted nach den Vorgaben von Dolby Digital oder THX, das Dialoge in einer normalen und realistischen Lautstärke von etwa 75dB wiedergegeben werden. Bei Explosionen die entsprechend lauter sind, können von einem Satellitan am Sitzplatz dann bis zu 105dB gefordert werden. Für den LFE bedeuted Referenzpegel, eine maximal Lautstärke von 115dB am Sitzplatz. :dry: Viele Heimkinoanlagen werden dazu aber nicht in der Lage sein.


    Während bei manchen Heimkinos, 115dB Maximalpegel abartig laut klingen, ist das bei anderen Installationen noch recht entspannt auszuhalten. Aber Vorsicht. Längeres Hören bei diesem Pegel kann zu Pfeifen (AUA !) in den Ohren führen. :dry:


    Als erstes beginne ich mit einer Messung des linken vorderen Lautsprechers im Abstand von 100 cm. Bei dieser kurzen Distanz kommt es erst unterhalb 200 Hz zu Raumeinflüssen. Die Messungen erfolgen auf Achse des Lautsprechers, mit möglichst großem Wand, Boden, und Deckenabstand.
    Diese Kontrollmessung soll aufzeigen ob der Lautsprecher zunächst mal alles richtig macht, die Messkette richtig funktioniert und die Einstellungen am Receiver korrekt sind.


    Der nachfolgende Messgraph wurde mit REW erstellt und ist 1/6 geglättet. REW wurde vor der ersten Messung mit dem SPL vom Pegel her kalibriert, wie oben beschrieben wurde. Die Messung zeigt den linken und rechten Lautsprecher des Teufel 5 Sets, in 100 cm Entfernung.


    Zunächst einmal zeigt die Grafik eine gute Übereinstimmung vom linken und rechten Kanal.
    Die Lautsprecher scheinen technisch in Ordnung zu sein.



    Die Leinwand scheint keine große Absenkung im Hochtonpegel zu bewirken. Über 2000 Hz ist eine Welligkeit zu sehen, wie sie ein Kammfilter erzeugen kann. Ohne Glättung ist das noch deutlich ausgeprägter zu sehen. Ein Kammfilter entsteht, wenn der Schall zwischen Leinwand und Lautsprecher hin und her reflektiert wird. Ähnlich wie stehende Wellen in einem Abhörraum, jedoch bei einer wesentlich höheren Frequenz. Dort sind natürlich auch die Schallwellen viel kürzer.


    Diese Wellen im Frequenzgang erinnern mich an die Messgrafiken der Stereoplay, bei denen verschiedene Leinwandtücher miteinander verglichen wurden. Die grünen Linien sind auch so gezackt und wurden im Abstand von 10 cm gemessen. Laut Stereoplay verbessert sich dieser Zustand proportional mit dem Abstand. Wenn der Lautsprecher hinter der Leinwand um ca. 30 Grad eingedreht werden kann, soll es auch deutlich besser sein. Aber besser ist, Ihr lest den Test selber nochmal nach.


    >>> PDF STEREOPLAY


    Die leichte Absenkung im Mitteltonbereich bei 1000 - 2000 Hz könnte durch eine Phasenauslöschung zwischen Hochtöner und Mittel-Tieftöner entstanden sein, weil wir den Lautsprecher nicht exakt auf Achse gemessen haben, da die genaue Ortung der Speaker hinter der Leinwand etwas schwierig war. Unterhalb 200 Hz ist ein Bassanhebung zu sehen, die durch den planen Einbau in der Schallwand entsteht. Teufel hat den Lautsprecher für eine freie Aufstellung im Bafflestep entzerrt.


    Die nachfolgende Messung der beiden Kanäle wurde am Sitzplatz gemacht.
    Auch hier sind wieder alle Filter umgangen. Ich gehe dazu mit der Soundkarte direkt auf die PRE IN Eingänge des Verstärkers. Die Satelliten spielen dann Fullrange.



    Der Hochtonbereich steigt hier nicht mehr so stark an und ist linearer. Man sollte dazu noch wissen, dass der Frequenzgang 20 cm daneben oder dahinter schon deutlich anders aussehen würde. Die Welligkeit im Frequenzgang ist bei einem akustisch nicht optimieren Raum noch deutlich ausgeprägter. Die absorbierenden Flächen im Raum wirken sich daher auch sehr positiv auf den Frequenzgang aus. Für eine nicht gewedeltete oder gemittelte Messung am Sitzplatz sieht das schon sehr ordentlich aus. Der Absenkung im Mitteltonbereich könnte man eventuell entgegenwirken, wenn man die Lautsprecher, noch etwas mehr auf den Sitzplatz eingedreht. Tonal hat es aber mit dieser "Badewannenabstimmung" sehr ausgeglichen geklungen. Die Überhöhung zwischen 100 und 200 Hz ist am Sitzplatz nicht so ausgeprägt. Eine Trennung bei 80 Hz bietet sich geradezu an. :respect: So wurden die Lautsprecher von Teufel ja auch entwickelt. Bei 33 Hz ist schon deutlich die tiefste Raummode zu sehen. Sie ist auch genau da, wo man sie auf Grund der Raumlänge auch rechnerisch vermuten würde. :respect:


    Ich messe dann vom Sitzplatz noch den Center, die Rears und anschließend noch den LFE.
    Hierfür kann man das Mikrofon auf die Decke ausrichten und das 90 Grad File in REW verwenden, wenn man eines hat. :zwinker2: Raumeinflüsse werden damit noch besser berücksichtigt.


    Zu Schluss noch die Subwoofer.


    Erwartungsgemäß haben die beiden Subwoofer die Mode bei 33Hz dann deutlich stärker angeregt als die kleinen Hauptlautsprecher. Die Bassreflexöffnungen waren zunächst beide mit den Schaumstoffstöpseln verschlossen. Wir haben dann erst die eine und dann beide Rohre geöffnet. Die Mode bei 33Hz wurde nun weniger stark angeregt als vom verschlossenen Sub und der Pegel überhalb 33Hz wurde lauter.
    Das öffnen des BR darf aber nicht als allgemeine Regel verstanden werden. Wer messen kann, ist hier klar im Vorteil. Hier als eine Messung des Teufel Subs mit geöffnetem Bassreflexrohr.



    Jetzt nochmal ein Blick in das Setup vom Yami. Alle Satelliten sollten bei 80Hz abgetrennt werden. Ich bin im übrigen kein Freund von unterschiedlichen Trennfrequenzen.



    OK, das passt. :respect:


    Leider wird es den wenigsten unter uns gelingen, die Lautsprecher im gleichen Abstand kreisförmig um den Hörplatz aufzustellen. So muss der jeweilige Lautsprecher Abstand zum Hörplatz ganz genau eingestellt werden. Erst dann kann das Setup implusrichtig spielen und gegenseitiges auslöschen durch Phasenversatz verhindern.


    Als Vermessungspunkt wähle ich die Mikrofonspitze. Ein Lasermessgerät für Abstandsmessungen kann einem hierbei nützliche Dienste erweisen. Die ausgemessenen Entfernungen sollten so genau wie möglich eingegeben werden. Den Subwoofer stelle ich zunächst auf die gleiche Entfernung wie die Hauptlautsprecher ein, obwohl er etwas näher zum Sitzplatz steht. Seine schwere Membran braucht etwas länger zum einschwingen.



    Das Summensignal von zwei Lautsprechern sollte immer 6dB lauter sein, als ein einzelner Lautsprecher, wenn sich der Pegel maximal addiert. Das passt schon mal so. :respect:
    Jetzt wird der Center mit den Hauptlautsprechern abgeglichen. Eine Abweichung der eingestellten Distanzen um nur 5cm führt sofort zu Auslöschungen im Pegel. Die gemessene Entfernung ist also vollkommen richtig.


    Man kann in REW Stereo Messungen machen. Hier ein Messung mit 1/6 Glättung von beiden Mainlautsprechern



    So ist es möglich einen der beiden Mainlautsprecher vom Delay im AV Receiver zu verschieben. Wenn die Entfernung richtig gemessen wurde, dann sollte sich der gemeinsame Pegel durch das verstellen verringern. So kann man z.B. auch den linken Main mit dem Center oder auch mit den Rearlautsprechern abstimmen.


    Das gleiche Spiel mache ich auch mit dem Subwoofer und den Mains. Das Schrittweise verstellen des Delays zeigt beim virtuellen vor und zurück schieben die Optimale Einstellung. Ich vermeide es dabei aber gerne den SUB weiter weg zu schieben als die Hauptlautsprecher, denn sonst muss das Signal der Hauptlautsprecher zwischengespeichert werden.


    Mal schauen was die automatische Einmessung ypao daraus macht.



    Das Einmess-System hat den Hochtonbereich bei 10.000 Hz um ca. 3 dB abgesenkt. (grüne Linie)
    Für mich klingt die korrigierte Version in der Auflösung schlechter als die nicht korrigierte und empfehle Markus dabei zu bleiben. Der Frequenzgang bewegt sich in einem Bereich von +/- 6 dB, was völlig normal ist, wenn keine EQ Filter dafür eingesetzt wurden. Meinem persönlichen Hörgeschmack kommt eine um 5 dB zum Hochton abfallende Linie, für den Kinobetrieb am besten entgegen.


    Jetzt wollen wir noch einen Blick auf die Nachhallzeit werfen. Da die Messungen nicht mit Pegeln über 100 dB gemacht wurden wirft REW die RT20 und RT30 Nachhallzeit aus.
    Mit 100 Millisekunden im Bereich von 500 bis 20000 Hz ist die Nachhallzeit Staub trocken. Man hat das schon an der Sprache im Raum gehört. Ich hätte die NHZ aber nicht so kurz eingeschätzt.



    Die Wasserfallmessung bringt dann das wahre Ausmaß der 33Hz Raummode voll zur Geltung.
    Bei Musik wird diese Mode nicht stören. Bei schwer basslastigen Szenen in Filmen kann man sie aber durchaus negativ wahrnehmen. Teilweise macht diese Mode auch richtig Spaß und Druck im Raum. Die Wasserfallmessung ist in drei Dimensionen zu lesen. Auf der Rückwand ist die gemessene Amplitude des Frequenzverlaufes zu sehen. Links die tiefen Frequenzen, beginnend ab 20 Hz und rechts 20.000 Hz. In der tiefe kann man sehen, wie lang der Schall braucht um leiser zu werden. Die Grafik ist auf 400 Millisekunden eingestellt. Alles unterhalb 60 Hz ist bis zu diesem Zeitpunkt längst abgeklungen. Die Raummode bei ca. 33 Hz dagegen, ist bis dahin nur um 20dB leiser geworden (von ca.86 dB auf ca.66 dB)



    Um das modulare Verhalten im Bassbereich noch besser beurteilen zu können, kann man in die Abbildung hineinzoomen. Es empfiehlt sich die Skalierung im Bereich von 20 - 200 Hz. An der linken Skala kann man ablesen, das der lauteste Peak bei 100 dB gelegen hat.
    Da der Pegel unten mit 40dB begrenzt ist, zeigt der Wasserfall das abklingen von 60dB was der RT60 entspricht. Leider gelingt es im Bassbereich nicht immer, das der Schall nach 300 Millisekunden um 60dB abgeklungen ist.


    Wenn das Messequipment ordentlich ist und im Raum nur wenig Grundrauschen vorhanden ist, dann kann man die Aufnahme auch mit 90 dB machen und den Wasserfall unten ab 30dB skalieren.



    Man kann schon gut darauf sehen, das der Raum akustisch optimiert ist. Nur die tiefste Raummode bei 33 Hz, hervorgerufen durch die Raumlänge ist noch ein Problem. Markus ist diesem Problem inzwischen nun mit dem MiniDSP zu Leibe gerückt. Hier wäre es eine gute Möglichkeit für das Bassmangement einen DSP einzuschleifen.


    Abschließend sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass man die Messungen der Nachhallzeit nur ein Anhaltspunkt bieten kann. Um akkurate Ergebnisse der NHZ zu erhalten, sind Messungen an unterschiedliche Orten im Raum zu machen. Der Schall sollte mit unterschiedlichen Schallquellen angeregt werden.
    Profis verwenden für diesen Zweck einen >>> Dodekaeder
    Zur Beurteilung der NHZ kann durchaus auch die Messung vom Center oder SUB betrachtet werden.

  • Messungen mit dem RTA


    Unter den Menüpunkten von REW ist auch ein Reiter mit den Buchstaben RTA zu finden.
    Sie stehen als Abkürzung für den Real Audio Analyzer.


    Mit Hilfe von RTA kann man Dauermessungen machen, denen als Signal ein rosa Rauschen zugrunde liegt. Unter dem Reiter RTA von REW könnt Ihr die folgenden Einstellungen machen, die sehr praxisbezogen sind.



    Als Signal kann man den Generator von REW verwenden. Um einen Lautsprecher Fullrange zu messen zu können, muss man im Generator von REW eine rsoa Rauschen im Fullrangemodus auswählen (20-20000 Hz).



    Ich verwende für die Messungen wieder mein, auf 90 Grad kalibriertes Mikrofon und richte die Spitze davon auf die Decke. Wie bereits im ersten Artikel beschrieben, habe ich vorher das 90 Grad File unter Preference hinterlegt. Das Mikrofon steht hierfür am Hörplatz, in meinem Kino.


    Einzelsignale

    Wie immer beginne ich bei den Messungen mit dem linken vorderen Mainlautsprecher.



    Die Messung davon sieht mir RTA ein wenig zackiger aus als sonst. Das liegt aber vermutlich auch an der Glättung mit 1/24. Natürlich kann man hier auch mal eine andere Einstellung auswählen und schauen was passiert.



    Nun beginne ich damit, das Mikrofon eierförmig am Abhörplatz zu kreisen. Die nachfolgende Messung ist das Resultat dieser gewedelten Messung. Ich bin mit dem Ergebiss so weit zufrieden, dass ich meine aktuellen Einstellungen der DSP nicht weiter verändere.



    Gerade die schmalen Einschnitte und Überhöhungen werden dadurch geglättet.


    Das gleiche mit dem rechten Kanal. Diese Dauermessungen können gut dafür verwendet werden, einen DSP (Digitalen Signal Prozessor) schnell und richtig einzustellen. Außerdem kann man somit leicht dem durch eindrehen des Lautsprechers auf den Sitzplatz, die Präsenz des Hochtonbereiches einstellen.



    ...und die gewedelte Messung dazu



    Leider muss man dann jeden Lautsprecher immer der Reihe nach umstöpseln, um Ihn in andere Kombinationen zu testen. Jeder Lautsprecher wird zunächst der Reihe nach einzeln durchgemessen.


    Summensignale


    Nun beginnen wir damit Summensignale zu Messen. z.B. beide Mains zusammen. Natürlich stehen beide unsere Mainlautsprecher im gleichen Abstand zum Hörplatz ! :big_smile:
    Würde man nun das Delay am Receiver für einen Lautsprecher verschieben, dann käme es auf der Messung sofort zur Auslöschung durch Phasenverschiebungen und die gemessene Lautstärke nimmt ab.
    Das gleiche passieren auch, wenn die Lautsprecher in der Entfernung physikalisch verändert wird.


    Als Bezugspunkt wird nun weiter immer der vordere linke Lautsprecher verwendet. Nach dem nun die Mains bei richtig eingestellt sind und möglichst das Gleiche machen, wird nun der Center mit dem linken Main gemached. Die vorher exakt ausgemessen Distanz vom Center kann somit auch nochmal messtechnisch überprüft werden. Dann die Rears und den Subwoofer mit dem linken Main machen ect.


    Zur Überprüfung kann man dann auch gerne mal den Center zusammen mit dem Suboofer einmessen.



    Jetzt hat aber des Signal vom Center einen kürrzeren Weg zum Sitzplatz als die Mains.
    Die richtige Entferungseinstellung vom Sub wäre somit eine andere !? :cheer:
    Wäre es nicht am besten man könnte die Gesamte Front oder alle Lautsprecher im Raum messen und die Subwoofer danach einstellten ? Auch das ist möglich. Hier zeige ich Euch wie:


    Ich habe hier für die Rauschsignale eine DVD von >>> ATB PC der Firma Kirchner Elektronik verwendet. (kostenpflichtig)
    Auf der im Messpack beiligenden Scheibe sind Dolby Digital Signale in allen Variationen drauf.
    Neben den Einzelsignale eines jeden Lautsprechers, auch alle erdenklichen Kombination der Lautsprecher. So muss ich die Kabel nicht immer umstecken und kann auch nochmal als zwei Lautsprecher messen.



    Hier ein Summensignal von Main links, Center und Main rechts



    und die passende Messung dazu. Diese Messung wurde jedoch nicht gewedelt.



    Der Hochtonbereich ist hier ein wenig unterbelichtet weil bei mir der Center unterhalb der Leinwand und damit auch unterhalb 90 Grad liegt.


    Auf der DVD gibt es noch viele weitere Kombinationen die man druchtesten kann.



    Für allen Summensignale und Einstellungen gilt. Es zählt nicht der glatteste Frequenzganz sondern der Lauteste. Bei den REW Signalen sollten zwei Lautsprecher immer doppelt so laut, dass heißt 6dB lauter sein, als eine Einzelmessung. Bei dre Kirchner CD ist das nicht so, alle Signale sind hier von der Lautstärke angepasst.


    ...und zum Abschluss noch die versprochene Grafik für die Summenmessung in 5.1
    Mit dieser Messung kann nochmal überprüfen, ob alles passt.



    und hier noch zum Abschluss die passende, ungewedelte Messung dazu. Ich habe es gerade im Kino etwas satter im Bass und stelle daher den Sub immer etwas lauter ein. Glättung 1/24. Der Abfall im Hochtonbereich kann dadurch entstehen, dass das Mikrofon nicht exakt in der Mitte steht. Für die Beurteilung im Hochtonbereich würde ich Einzelmessungen machen, dass 0 Grad File verwenden und das Mikrofon direkt auf den Hochtöner ausrichten.



    Bei den Einstellungen des Delays vom Subwoofer sollte gerade der Übergangsbereich besonders im Auge behalten werden. Meist liegt diese Trennfrequenz bei Satelliten und Subs zwischen 80 und 100 Hz. Selbstverständlich kann auf diese weise auch die Phase überprüft und eingestellt werden, wenn im SUB oder DSP ein Phasenregler vorhanden ist.


    Auf Grund des großen Interesses für das richtige einstellen des Delay für den Subwoofer, möchte ich an dieser Stelle nochmal näher auf das Thema eingehen.


    Zunächst möchte ich die vorgehensweise mit Hilfe der DVD näher erklären. Nach dem nun die Entfernungen aller Lautsprecher genau gemessen eingegeben worden sind.verwende ich die beiden Mainlautsprecher als Referentsignal. Zusätzlich gebe ich das Dolby Digital Signal auch über die Subwoofer aus.



    Sollte es mehrere Subwoofer geben, müssen diese im Delay einzeln angepasst werden, wenn sie nicht den gleichen Abstand zum Sitzplatz haben.
    Bei symmetrischer Aufstellung und gleichmäßigem Abstand, z.B. zwischen den Mains und dem Center brauch nur ein Delay für beide Subs eingestellt werden.
    So ist das bei mir aktuell auch. Als Grundeinstellung beginne ich mit der gleichen Entfernungseinstellung wie die Mains. Auch dann wenn der Sub geringfügig weiter weg stehet Aktuell verzögere ich das Signal meiner Lautsprecher über das Setup meines Oppo Players.


    Keinen Plan warum die Entfernung hier auf Fuß steht. Auf die schnelle konnte ich nicht finden wie ich es auf Meter hätte umstellen können.



    Nun öffne ich wieder den RTA (Real Time Analyzer) von REW mit den zuvor geposteten Einstellungen und mache ein Messung.
    Den Frequenzbereich lege ich zwischen 50 -120 Hz fest. Meine Aufmerksamkeit liegt im Übergangsbereich bei 80 Hz.


    Um eine Messung zu speichern, klicke ich auf "Save" um die Messung zu speichern.


    Nun verändere ich die Entfernung im Oppo von 12 (ca.3,6 m) auf 18 Fuß (5,4 m) und schaue ob sich was am Frequenzgang verändert.
    Eine Schallwelle mit 80 Hz hat eine Länge von 4,30 m. Aus diesem Grund sind Änderungen im Centimeterbereich nicht groß zu sehen.
    .


    Nach jeder Veränderung wird der neue Wert mit Save gespeichert und der Graph wird entsprechend beschriftet. Zunächst mit Abständen im Meter Bereich beginnen. Auch in REW sollte nun zur Begutachtung der Entsprechende Frequenzbereich herangezoomt werden.




    Folgendes Ergebnis habe ich in der CINEBAR für die Entferungseinstellung 2, 3, 4, 5 und 6 Meter bekommen.



    Später sollte die Feinabstimmung dann im Zentimerbereich erfolgen. Das Timing ist nicht etwa dann am Besten, wenn der linearste Frequenzbereich erreicht ist,
    sondern dann wenn der Pegel im Übergangsbereich bei 80 Hz am höchsten ist. Ich entscheide mich für rosa.


    Anmerkungen.


    Sollte man die DVD nicht zur Hand haben, dann kann man über den Generater von REW ein Basssignal vom linken vorderen Lautsprecher und vom Subwoofer als Monosignal ausgeben lassen. Eventuell kann man hierfür über die Pre in Buchsen in die Vorstufe gehen. Wichtig ist, dass dabei das Bassmanagement der Vorstufe aktiv ist. Sonst verändert sich der Frequenzgang nicht beim verstellen des LFE Delays,

    Wer nicht mal ein Mikrofon sonder nur ein SPL Plegelmessgerät zur Hand hat, kann das ganze Spiel sogar mit einem 80 Hz Testton machen
    Hier ist eine sehr gute Seite wo man solche Signale downloaden kann. >>> Testtöne


    Gruß Andi

  • Impulsemessungen


    Impulsemessungen können mit der Grafik Impulsantwort bzw. Setpantwort unter dem Menüpunkt.
    Impulse erstellt werden. Diese Messungen geben Auskunft über das Zeitverhalten der Schallabstrahlung.


    Impulsantwort meinte ich im REW den Reiter Impulse und dann unter Controls "Estimate IR Delay". Das ist mit Abstand die einfachste Art das Delay zu bestimmen. Bei den zu verarbeitenden Messungen reicht es von meinetwegen 10 bis 500 Hz zu messen. Uns interessiert ja hauptsächlich der Übergang von den Subs zu den Mains.



    Ein Beispiel, wie ich es gestern noch praktiziert habe.


    Es wird zuerst einmal grob die Lautstärke der Subs eingestellt und die Phase über einen kurzen Soundcheck eingestellt. Nun lassen wir das Einmessprogramm laufen.


    Ich habe 2 identische BR Subwoofer und einen BP. Diese hängen alle an einem Eingang von einer DCX. Als erstes gehe ich dabei und messe jeden Sub einzeln. Dann schaue ich mir die Ergebnisse an und passe die Flanke jedes einzelnen Subs so an, dass sie zum Hochton hin so ziemlich deckungsgleich sind. Dafür nutze ich nur den Lowpass des entsprechenden Ausganges.


    Dann gehe ich dabei und linearisiere jeden Sub einzeln mit nur 3 PEQ um die gröbsten Moden in den Griff zu bekommen. Erst jetzt gehe ich dabei und passe die Lautstärke der Subs an. Das mache ich auf die altmodische Art mit einem Voltmeter. Dafür spiele ich einen 80 Hz Sinus ab und Messe die anliegende Spannung am Kabel zum Sub. Den Lautsprecher habe ich dabei nicht angeklemmt. In meinem Fall waren das 1,89 Volt für die beiden 6 Ohm 400 Watt RMS Lab 12 und 0,87 Volt für den Billigheimer, dem ich bei seinen 4 Ohm und geschätzten 200 Watt Belastbarkeit nicht zu viel zumuten will. Da alle Subs erst später über den gemeinsamen Eingang linearisiert und in der Gesamtlautstärke angepasst werden bleibt das Verhältnis ziemlich gleich. Vor allem laufe ich nicht Gefahr einen zu übervordern und kann später auch die Limiter vernünftig setzen.


    Nun kümmere ich mich um die Laufzeit/Delay. Der BP hat eine Laufzeit von ~8 Metern, obwohl er nur rund 2,5 Meter neben dem Ref Platz ist. Der hintere liegt bei ~3,4 Metern und der Vordere bei ~3,6 Metern. Nun gehe ich dabei und nehme den Sub mit dem größten Delay als Basis und ziehe jeweils das Delay von den anderen beiden ab. Das Ergebnis gebe ich in der DXC als Delay ein. In diesem Beispiel also einmal 4,6 Meter und 4,4 Meter. Nun kann ich alle drei Subs als einen Behandeln und zusammen linearisieren. Das spart PEQ und klingt viel harmonischer.


    Jetzt kommt der Teil, wo man etwas Fingerspitzengefühl braucht. Das Arbeiten mit dem RTA ist echt Übungssache. Aber keine Angst. Mit meinen Einstellungen von oben sieht man wirklich sofort, was ein Dreh am Rad bewirkt. Als Einstellung am AVR nutze ich bei allen Messungen nur den Modus "All Mono". Wie das bei den anderen Herstellern heist müsst Ihr Euch schlau lesen. Jetzt mute ich alle Lautsprecher, außer den beiden Fronts und den ersten Sub. Wer nicht mittels Knöpfchen muten kann muss leider die Stecker ziehen. Abgespielt wird ein Rosa Rauschen in Fullrange. Nun kann ich sehen, wie es um den Frequenzgang bestellt ist. Testweise einmal die Phase invertieren und schauen, ob der Übergang glatter wird. Dann kann ich dabei gehen und die Phase in kleinen Schritten drehen. Man sieht sofort, was es bringt. Die beste Einstellung bleibt halt über. Nun schalte ich den zweiten Sub dazu und wiederhole das Spielchen. In meinem Fall kommt halt noch Sub Nummer drei.


    Ist das erledigt geht es ans Linearisieren. Hier wird der normele REW User aber sehr schnell feststellen, dass er mit den Vorgabewerten nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Wir regeln ja nur im Eingang und dann alle Subs zusammen. Die Frequenzen, wo eingegriffen werden sollen passen schon, die dB aber nicht. Das bekommt man leider nur mittels Messungen richtig hin. Ein kleiner Tip, die dB Werte sind zu hoch :zwinker2:


    Und nun lassen wir das jeweilige Einmessprogramm nochmals laufen und freuen uns über das Ergebnis :dancewithme


    Das alles geht natürlich nur mit einem DSP. Aber mal ehrlich, wer arbeitet bei unserem Hobby denn noch ohne?


    Ich hoffe ich habe nicht wieder Verwirrung gestiftet. Mit dem Ausdruck habe ich das nicht so :pudency:


    Gruß


    Der doeter

  • Lautsprecher und Klirrmessungen


    Um das Übertragungsverhalten von einem Lautsprecher zu überprüfen, empfehle ich erst mal eine Messung mit 100cm Abstand. Ich verwende hierfür das 0 Grad File und richte das Mikrofon zwischen Hoch und Mitteltöner aus.



    Wenn die Messung im Garten oder einer großen Turhalle gemacht wird, dann kann man auch dem Bassbereich halbwegs vertrauen. Angrenzende Flächen sollten dann möglichst weit entfernt sein, da sie sonst die Messungen beeinflussen können. Winkelmessungen dienen zur Überprüpfung des Abstrahlverhaltens, auf das ich an dieser Stelle nicht näher eingehen werde.


    Nähere Infos zur Abstrahlcharkteristik und den Winkelmessungen im Thread der >>> Cuba Libre


    Zitat


    Die Kerbe bei 180 Hz ist eine Kanntendiffraktion. Sie wird später nach dem Wandeinbau im Heimkino noch verschwinden.


    Bei Messungen im Heimkino ist dem Bereich unterhalb 250 Hz keine Aufmerksamkeit zu schenken. Die Beurteilung im Bassbereich erfolgt dann später vom Sitzplatz aus. Bei 1/6 Glättung könnte die Messung im Raum dann etwa so aussehen.



    Klirrfaktor


    Möchte man seinen Lautsprecher auf seine Funktionsfähigkeit überprüfen, so bietet sich auch die
    Messung des Klirrfaktoren an. Hierzu wählt man oben im Reiter die Funktion "Distortion" aus.
    Als Skala zum Messen wählen wir eine 10er Einteilung von 0 - 100 dB. Bei einem Meter Abstand, ist z.B. ein Pegel von ca. 90 dB Praxisgerecht und entpricht etwa der durchschnittlichen Abhörlautstärke.


    Im aktuellen REW kann man sich die Klirrwerte auch in Prozent anzeigen lassen.
    Hier eine Messung mit entsprechender Legende.



    Der harmonische Klirr (K2 = rote Linie) ist relativ unkritisch, er ist für ein eher "wärmeres" Klangbild zuständig. Manche Hersteller verwenden diesen bewusst um den Hochtöner zu sounden.
    Dem unharmonische K3 (ockerfarbig) sollte man besondere Aufmerksamkeit schenken.
    Gerade im hörsensiblen Mitteltonbereich von 1000 - 3000 Hz sollte er möglichst vermieden werden.



    In diesem Beispiel zeigt die Messung des K3 der Cuba Libre im besagten Frequenzbereich einen Wert von 0,036 %, was schon ein sehr ordentlicher Wert ist. Wer kann das toppen ? :zwinker2:


    Bei guten Lautsprechern kann die Qualität des Ergebnisses auch negativ durch das Messequipment beeinflusst werden.



    So könnte es z.B. aussehen, wenn der Hochtöner einen Schlag weg hat. Die Trennung zum Hochtöner erfolgt hier bei 2000 Hz.




    Im Bassbereich steigt der Klirr für gewöhnlich an. Hier ist das Ohr unempfindlicher.
    Das Klirrverhalten vom LFE könnte noch schöner sein. Es wurde aber auch vom Hörplatz aus gemessen.
    Da werden auch Resonanzen die der Raum erzeugt mit aufgenommen,
    Alles bis ca. 1 % ist hier im grünen Bereich. :zwinker2:


  • Leider bleibt von einen Lautsprecher, der im Freifeld mit einem linaren Frequenzgang abgestimmt wurde, am Abhörplatz nicht mehr viel übrig. Raummoden und Reflexionen haben im Frequenzgang ihre Spuren hinterlassen. Leider ist das auch der Fall wenn man schon alles erdeklich mögliche für die Raumakustik getan hat.


    Mit diesem Beitrag möchte ich erklären, wie man mit Hilfe eines DSP und den Messungen von REW (Room EQ Wizzard) eine Raumkorrektur erstellen kann.


    Mit Hilfe von REW kann man Filter für verschiedene DSP´s erstellen und diese mit eine USB oder RS232 an die Controller übermitteln.
    In diesem Beispiel möchte ich einen Controller von MiniDSP füttern. Hierfür übernehme ich nicht blind alle Filter, sondern wähle diese gezielt aus. Ganz nach dem Motto. Überhöhungen sind schlechter als schmale Einbrüche.


    Mit Hilfe von REW ist die Miserie schön zu sehen, vor der jeder Lautsprecherentwickler steht.
    Die im Freifeld linear abgestimmten Lautsprecher, haben im Raum und gemessen auf dem Sitzplatz einen komplett verbogenen Frequenzgang. Oft bringt der Raum eine massive Bassüberhöhung durch wandnahe Lautsprecheraufstellung mit sich. Um diese Raummoden mit Hilfe eines DSP zu korrigieren empfiehlt es sich gewedelte Messungen zu machen. Alternativ kann man rund um den Hörplatz auch mehrere Messungen zu machen und das Ergebnis zu mitteln. Auch Audyssey funktioniert nach diesem Prinzip. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Korrektur rund um den Referenzplatz akustische Verbesserungen bringt.


    Die Sitzplatzmessungen mit REW an fünf verschiedenen Positionen rund um die Sitzplätze vom linken Lautsprecher sehen dann z.B. so aus.



    Hier die gleiche Messung mit 1/6 Glättung



    Mit der Funktion Average kann man nun alle Messungen mitteln lassen.



    Das gleiche macht man dann auch noch mit dem rechten Lautsprecher.


    In Abhängigkeit der Raumakustik und nach eigenem Hörempfinden, kann man bei RoomEQ
    eine Zielkurve einstellen. Bei REW heißt diese "House Curve". Nach einigen Gesprächen mit Leuten denen ich große Kompetenz zuspreche, entscheide ich mich hier für eine gerade die zu den Höhen um 3dB abfällt.



    Unter dem Reiter EQ in REW kann man sich automatisch Filter berechnen lassen, die an den MiniDSP per USB weitergeleitet werden. Ziel dabei ist, eine Annäherung an die vorher erstellte Zielcurve.



    Mit den Einstellparametern kann man festlegen ob man auch Frequenzen anheben möchte, oder nur Absenkungen macht. Außerdem kann man einstellen in welchen Frequenzbereich die Korrektur erfolgen kann. Außerdem gibt es auch einen Subsonic Filter. Es lassen sich nicht nur Fullrangelautsprecher entzerren sondern auch Subwoofer oder im Bass begrenzte Lautsprecher. Jedes einzelne Filter lässt sich auch nochmal manuell nachbearbeiten.
    Subsonic brauche ich keinen. Hier hat ein geschlossenes Bassgehäuse Vorteile.



    Mit der Curve Predicted kann man sich auch das Ergebnis für den Frequenzgang ansehen, dass die Filtereinstellungen des MiniDSP bewirken würden.


    Ich werden keine Frequenzen anheben und kappe nur etwas die Spitzen der Peaks. Die Einstellungen im MiniDSP sehen danach so aus.




    Gruß Andi

  • Untersuchung von frühen Reflexionen mit der ETC

    So, dann möchte ich an dieser Stelle die sehr wichtige Messung der frühen Reflexionen näher erläutern. Die Buchstaben ETC stehen als Abkürzung für Energy Time Curve. Diese Messung soll aufzeigen wie das Verhältnisses zwischen Direktschall und Diffusschall ist. Zur Messung der ETC wird der Schalldruckpegel (in dB) über der Zeit (in ms) aufgetragen.
    Frühe Reflexionen sind Reflexionen des von den Lautsprechern abgestrahlten Schalls an Begrenzungsflächen oder Einrichtungsgegenständen. Dazu zählen unter anderem auch Wände, Decke, Boden, Tische, Regale, Menschen :D , Fenster, etc.


    Es gilt jedoch schädliche von weniger schädlichen Reflexionen zu unterscheiden. Als schädlich werden Reflexionen bezeichnet, die maximal 15ms nach Eintreffen des Direktschalls am Hörplatz ebenfalls dort eintreffen. Umgerechnet bedeutet das, dass sämtliche Reflexionsquellen, welche eine maximale Laufzeitverlängerung von ca. 5m haben bedämpft werden sollten.
    Weiteres zur Theorie hinter der Messung der Reflexionen mithilfe der ETC gibts hier: Wissenswertes zur ETC


    Nun zum REW:
    Wichtig: Bitte jeweils nur einen Lautsprecher messen und diese einzeln auswerten. Das macht erstens die Arbeit leichter und verhindert zweitens Effekte, welche durch eine nicht 100% mittige Mikroposition entstehen und die Stärke der Reflexionen verzerren.


    Man findet die Auswertung der Energy Time Curve unter dem Reiter "Impulse" und wählt dort "Envelope ETC" an.



    Rechts oben sollte unter "Controls" alles eingestellt sein wie im folgenden Bild:



    Dann kommen wir zur eigentlich interessanten Einstellung, den "Limits".
    Hier sollte die Zeitachse von Left = 0,000 bis Right = 0,015 reichen, Top = 0,0 und Bottom = -60,0 eingestellt sein.



    Damit sieht das Diagramm ungefähr folgendermaßen aus:



    Jetzt beginnt die Auswertung dieser Kurve. Beim Zeitpunkt t=0 (ganz links) haben wir einen Peak bis auf 0dB. Das ist unser Direktschall, welcher auf 0dB normiert wird, da uns anschließend die relative Stärke der Reflexionen interessiert.
    Dieser einzelne Direktschall-Peak kann häufig auch etwas zerfleddern. Das liegt dann z.B. an mehreren Chassis des Lautsprechers, welche alle unterschiedliche Laufzeiten zum Hörplatz haben oder an Messfehlern. Jeder weitere Peak entspricht dem Eintreffen von Schallenergie am Mikrofon, also reflektiertem Schall. Diesen untersuchen wir nun weiter.


    Man legt sich zunächst mithilfe der Maus eine blaue Linie bei -20dB in das Diagramm. Laut Studionorm sollte keiner der Peaks außer dem Direktschall oberhalb dieser Linie liegen. In der Praxis wird das aber normalerweise nicht zu erreichen sein. Daher sollte man sich nun sämtliche Peaks vornehmen, die noch oberhalb von ca. -15dB sind. Diese Peaks entsprechen jeweils einer starken frühen Reflexion welche wir verhindern sollten.
    Im gezeigten Beispiel finden wir z.B. eine kurz aufeinander folgende Reihe an Reflexionen bei ca. 1,3 bis 1,7ms:



    Aus diesen ca. 1,5ms können wir die Position der Reflexion berechnen. 1,5ms Laufzeitverlängerung entsprechen ca. 50cm Laufzeitverlängerung gegenüber dem Direktschall. In diesem Fall handelte es sich um die Reflexionen mehrerer Chassis (in diesem Fall eine Nubert NuVero 14)an der rechten Wand, da der rechte Frontlautsprecher sehr wandnah positioniert war.
    Wie wir aus der obigen Gesamtansicht entnehmen können, gibt es noch zwei weitere starke Reflexionen, nämlich eine bei ca. 7 bis 7,3ms und eine bei ca. 8,5ms.
    Bei der Reflexion mit ca. 7,2ms handelte es sich um die Reflexion an der 3m hohen Decke und bei den 8,5ms um die Reflexion an der rückwärtigen Fensterfront.
    Man erkennt auch sehr schön, wie stark so eine Reflexion an der Fensterfront trotz des deutlich längeren Laufweges noch ist.


    In der ETC kann man dann auch sehr schön die akustischen Maßnahmen ablesen. So wurde die frühe Reflexion an der rechten Wand (1,5ms) mithilfe eines Absorber bedämpft, das Resultat:



    Im Direktvergleich von 0-2ms:





    Viele Grüße
    Berti

  • Nun aber zum zweiten Teil der Auswertung früher Reflexionen:
    Wir haben bereits gelernt, wie wir frühe Reflexionen "entdecken" und anschließend auch entsprechend verhindern können. Was wir jedoch noch nicht beachtet haben, ist der Frequenzbereich, welcher durch die Reflexionen beeinflusst wird. Man muss sich vorstellen, dass der Frequenzgang des Schalls, welcher z.B. von einer seitlichen Wand reflektiert wird, nicht viel mit dem Frequenzgang auf Achse zu tun hat. Diese verbogenen Reflexionen bewirken die im obigen Beitrag genannten Verfärbungen im Klang. Besonders wichtig ist für das menschliche Gehör der Bereich zwischen 1000Hz und 8000Hz, da hier die Empfindlichkeit am größten ist und Verfärbungen am stärksten auffallen. Dieser Bereich ist zusätzlich verantwortlich für die Bühnenabbildung und Präzision im Klang.
    Will man messen, wie sich diese Verfärbungen innerhalb der ersten 15ms (denn das ist der relevante Bereich für Verfärbungen) verhalten, so muss man im REW den Reiter "Decay" wählen:



    Dort klickt man zuerst auf "Controls". Folgende Werte sollten dort eingestellt werden:
    Slice interval (ms) = 15
    Window(ms) = 500
    Rise Time (ms) 0,1
    Smooth 1/6


    Unter "Limits" könnt ihr schon mal "Left" = 1000Hz und "Right" = 8000Hz setzen. Die Werte für "Top" und "Bottom" könnt ihr nachher einstellen, wenn ihr die Kurve vor euch habt.
    Der nächste Schritt ist dann, links unten auf "Generate" zu klicken:



    Nachdem ihr den Pegel entsprechend angepasst habt (Skalierung, entweder links mit der Maus oder im Menü "Limits": "Top" und "Bottom"), sollte das Diagramm in etwa so, wie das obige aussehen.
    Die oberste Linie entspricht dem Frequenzgang zum Zeitpunkt t = 0,1ms, also beinahe dem Direktschall. Jede Linie darunter ist um 15ms versetzt. Die zweitoberste Linie zeigt also den Frequenzgang nach 15,1ms.
    Uns interessieren nur diese beiden obersten Kurven. Alle anderen können mithilfe der Häkchen entfernt (abgewählt) werden.
    Zwischen diesen beiden Kurven sollte sich nach Studionorm ein ungefähr konstanter Abstand von 10dB befinden. In normalen Räumen sind häufig 6dB schon gut.
    Je gleichmäßiger und größer der Abstand zwischen den Kurven ist, desto weniger ist der Klang durch Reflexionen verfärbt.
    Im Folgenden seht ihr ein Beispiel, wie ein Raum vor und nach der Behandlung der Reflexionen mit Absorbern aussieht:




    Man erkennt sofort, dass der Abstand zwischen den Linien mit Absorbern wesentlich größer ist. Zusätzlich verlaufen die Linien schon gleichmäßiger.
    Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung. Ich hoffe, diese Anleitung hilft euch weiter!


    Viele Grüße
    Berti

  • Das perkte Timing


    oder "time alignment" auf gut englisch. :zwinker2:
    Dieser Beitrag dreht sich um das einstellen des Zeitverhaltens, für die Mehrkanal Lautsprecher im Heimkino.Das Delay für die Satelliten lässt sich auch ganz gut mit der exakten Entfernungsmessung einstellen. Beim Subwoofer ist das etwas schwerer, da der Schallentstehungsort (SEO = Magnet) weiter hinten liegt und die Membran schwerer ist.

    Im ersten Schritt wird der Soundkartenausgang und der Eingang des linken Lautsprechers mit einem Loop Kabel verbunden, so wie das im Beitrag >>> #1 zu sehen ist.


    Unter dem Punkt Preferences findet ihr einen Reiter mit der Aufschrift Analysis. Hier setzt ihr bitte ein Häkchen bei
    X = Use Loopback as Timing Reference



    Jetzt noch schnell ein Blick auf die Soundkarteneinstellung. Die findet ihr unter dem Reiter Soundcard bei Preferences.




    Wir versichern uns, dass die Soundkartenausgänge richtig ausgewählt sind.
    Das Signal wird nun von zwei Kanälen gleichzeitig ausgeben. Den linken Kanal haben wir ja als Referenz mit dem Soundkarteneingang verbunden.


    An den rechten Kanal schließen wir nun das Mikrofon an und stellen es, wie in den vorherigen Beiträgen beschrieben, auf unseren Sitzplatz.
    Die Spitze des Mikrofon richten wir im 90 Grad Winkel zur Decke aus. Wer ein 90 Grad File hat, kann das gerne verwenden. Sollte kein Kalibrierfile vorhanden sein, kann an dieser Stelle auch gerne darauf verzichten. Achtet darauf, dass Euer Mikrofon sich genau in der Mitte, zwischen den Lautsprechern befindet.


    Nun versichern wir uns das unter dem Punkt "Time Reference Output" der Soundkarteneingang ausgewählt ist, in dem das Loop Kabel vom Ausgang der Soundkarte steckt. Bei mir ist das hier Analog 5. Der Ausgang Analog 6 ist mit dem Mikrofon am Sitzplatz verbunden.


    Unter dem Punkt Check Levels prüfen wir nun ob alles richtig angeschlossen ist. Den Pegel im Soundkartenmixer so einstellen das alles im grünen Bereich ist.
    Am Sitzplatz gemessen sollte man mit dem SPL etwa 75-80 dB haben. Am Besten Ihr kalibriert jetzt REW nochmal.


    Jetzt können wir die erste Messung machen. Der Frequenzbereich grenzen wir von 20 - 200 Hz ein.
    Auch der Sub sollte bei den Messungen möglichst weit rauf spielen, da er sonst kein klares Impulsverhalten zeigt.



    Nach erfolgter Messung sehen wir und den Karteireiter Impulse näher an. Die Einstellungen unter Controls sind so vorzunehmen wie sie auf dem Screenshoot zu sehen sind. Dort befindet sich auch der Button Estimate IR Delay.


    Mit einem Klick auf diesem Button vergleicht nun REW das Referenzsignal vom Loop Kabel mit der Raummessung.



    REW zeigt nun als Ergebnis die zeitliche Abweichung vom gemessenen Signal zum Referenzsignal, in Millisekunden und Metern an.
    Am besten Ihr notiert euch diesen Wert erst mal und messt nun alle Lautsprecher einzeln durch.
    Die so ermittelten Ergebnisse können jetzt in den AV Receiver eingegeben werden.


    Durch eine manuelle Vermessung der Entfernungen, oder auch mit einem automatischen Einmess Systeme wie Audyssey, lässt sich das Delay der Satelliten oft recht gut ermitteln. Für den Subwoofer stimmt das so ermittelte Ergebnis aber leider oft nicht.

  • Erstmal danke für die Arbeit das hier so gut zu erklären.
    Jetzt traue ich mich auch ,habe jetzt die offline version meinem mini Sony vaio ,der hat aber leider nur einen kopfhörer ausgang.
    Ich würde den jetzt mit dem jeweiligen cinch eingang meiner lexicon vorstufe verbinden und dann so jeden kanal messen.


    Den rt 60 wert messe ich extra.mirko gehe ich mit dem umik 1 über den usb eingang rein.
    Bitte mal um eine meinung dazu.
    Vg dirk

  • Hi Dirk


    ja, dass kannst Du so machen. Ich kann Dir jetzt leider auch nicht sagen wie linear der Kopfhörerausgang von Deinem Vaio ist. Die neueren onboard Soundkartenchips (meist Realtek) sollten inzwischen ein halbwegs lineares Signal ausgeben können. Eventuell wäre auch die Zuspielung von einem externen Signal per CD und die Messung mit Carma für Dich eine Möglichkeit.


    Das UMIK1 schließt Du ja immer über den USB Eingang an. Die RT6+0 bzw. 30 wird Dir ja automatische bei jeder Messung mit ausgegeben.
    Die Nachhallzeit kannst Du Dir dann von verschiedenen Messungen ansehen. Verschiedene Messpunkte und Lautsprecher wären für die RT60 interessant.


  • Die neueren onboard Soundkartenchips (meist Realtek) sollten inzwischen ein halbwegs lineares Signal ausgeben können.


    Pustekuchen ! :opi:


    Sollte man eigentlich annehmen, ist aber ein tragischer Irrtum.
    Sowohl Frequenzgang, Dynamik, Rauschen, Intermodulationsverzerrungen weichen selbst bei den diversen Realtek Chipsetzen so stark voneinander ab,
    daß man Onboard Soundkarten lieber überhaupt nicht verwenden sollte, außer vielleicht zum Zocken oder für Youtube.
    Zum Einmessen eines Heimkinos sind die meisten schon mal gar nicht geeignet. :choler:



    Ich habe in den Jahren S-Karten und Mainboards verschiedenster Hersteller verwendet u.a. auch zum Mastering von Musikaufnahmen
    und kann mit Gewißheit sagen, daß jeder einzelne Chip vom anderen deutlich hörbar abweicht.


    Andi: Da fällt mir gerade etwas ein. Du hattest mich doch nach USB Mikros gefragt.
    Es gibt ein USB Interface von Creative Labs, das eine Phantompeisung hat und für die Messungen hier noch am ehesten geeignet ist.
    Ich weiß allerdings nicht mehr welches das war, es gibt nämlich zwei Ausführungen davon.


    CREATIVE LABS


    Einen ausführlichen Test dazu einschließlich der unterschiedlichen Mainboards und Codecs findet man hier:


    TWEAKPC



    Gruß
    Junior

  • Hi Junior


    ich habe ja schon zwei amtliche RME Soundkarten, auch mit Mikrofonverstärker und ein ordentliches Mikro von Beyerdynamik MM1.
    Es ist aber immer relativ aufwändig bis alles richtig verkabelt ist. Eine reines USB Mikro wie das UMIK1 halte ich diesbezüglich für unkomplizierter.
    Mir ist jetzt nur noch nicht klar, ob ich noch ein hochwertigeres USB Mikro kaufe, oder einfach das UMIK1 mit den Kalibrierfiles verwende, wenn ich unterwegs bin.
    Aus diesem Grund hatte ich Dir in der PN geschrieben, dass ich CARMA in Verbindung mit der CD und einem USB Mikro für eine sehr unkomplizierte Art für Messungen halte.

  • Hallo Andi,


    vor allem ist die Messung mit Carma mittels CD offensichtlich genauer, da meine Messungen mittels REW doch ziemlich stark abweichen.
    was mich aber nicht sonderlich wundert, da das Signal bei mir auch noch durch die Grafikkarte muss, bevor es irgendwann mal am AVR ankommt.


    Keine Ahnung welche Auswirkungen damit verbunden sind,
    aber nach einem Hörtest verspüre ich wenig Verlangen, der Sache genauer auf den Grund zu gehen.
    Bei der nächsten Messung werde ich das aber noch mal evaluieren. :sbier:


    Gruß
    Junior

  • >>> Hier gibt es weitere Infos zum Thema Onboradsoudkarten


    Ich denke in diesem Zusammenhang ist es auch sehr wichtig was im Mixer von Windows zur Klangregelung alles eingestellt ist. Der murkst immer fleißig mit rum. Ein ASIO Treiber ist mir da immer lieber.


    Junior
    Ich bin diesbezüglich immer etwas Schmerzfreier als Du, weil ich bei Dirk, aktuell diesen professionellen Anspruch noch nicht anlege.
    Wir sind und doch in diesem Punkt einig, dass es bei den ersten Messungen, meist zu Schwankungen bis zu 20 dB kommen kann.
    Mal angenommen die Soundkarte nun über bei 16000 HZ um 3 dB zu wenig anzeigen, dann kann man das doch zunächst mal ignorieren.
    Das gleiche gibt für 3 dB bei 20 Hz. Natürlich sollte man das im Hinterkopf behalten, wenn man so weit ist, dass man seine Messungen den Sound mit einer 5 dB Skalierung ansehen kann.


    Aber natürlich spricht nichts gegen Carma mit der CD. Es wird zwar nicht so genau sein wie REW, da der kurze Sweep von der CD, den Bass gar nicht richtig zum einwschwingen bringt, aber es ist sicher besser als gar nicht messen. Das ist vermutlich auch der Grund warum das Ergebnis von REW abweicht :rofl:
    :sbier:


    PS. Ich mach den Teil der Diskussion dann wieder hier raus weil ich ihn nicht gerne in der REW Anleitung haben möchte

  • Mit ASIO4all kannst Du immer nur einen Kanal gleichzeitg messen !? Dann geht es leider nicht.


    Wenn Du aber z.B. den Java Treiber verwendest, dann kannst Du zwei Kanäle auf einmal messen. (Line Out)
    Welche das sind, hängt ja dann nur mit Deiner Verkabelung von den Verstärkern zusammen. Im Normalfall schlägt der Treiber die beiden Mains vor.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!