Meine Photovoltaikanlage
suke
Hallo allerseits,
an sich müsste der Thread in den Bereich "Zubehör", da das HK ohne Strom nicht funktioniert, oder? :big_smile:
Ich habe mir eine Photovoltaikanlage angeschafft bzw. bin noch dabei. Die Module sind schon auf dem Dach, aber der neue Zähler ist nocht nicht installiert, daher kann es noch nicht so richtig losgehen.
Warum?
Zunächst einmal lohnt sich eine PV-Anlage finanziell - unter bestimmten Umständen. Aber ein wenig Idealismus gehört auch dazu, denn die Rendite ist jetzt nicht sooo toll und es gibt auch einige Nachteile.
Wann lohnt sich eine PV-Anlage?
Sicher kann man das sagen, wenn
- das Dach groß genug ist
- das Dach mehr oder weniger nach Süden geneigt ist
- das Dach eine Neigung zwischen 30 und 45° aufweist
- keine oder kaum Verschattungen vorliegen
Wenn eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt ist, kann es sich immer noch lohnen, aber dann muss man nachrechnen. Auch eine Ost-West-Lage kann sich rechnen, aber das kann man vorher schwer vorhersagen.
Größe des Daches: Es gibt einmalige Anschlusskosten oder Zubehör wie den Wechselrichter. Die sind fast immer gleich, fast egal, wie viele Modula man auf dem Dach hat. Daher lohnt es sich in der Regel, das Dach vollzupacken, d.h. so viele Module wie möglich zu installieren. Allerdings gibt es eine Grenze, und zwar 10 kWp, die man nicht überschreiten sollte. Oder man geht gleich auf >12 kWp, dann lohnt es sich auch wieder.
Übliche Module bringen etwa 330 Wp und sind etwa 1,6qm groß. Wenn man 10 kWp installieren will, wären das also etwa 30 Module und etwa 48qm Dachfläche.
Rendite/Amortisation: Die Rendite ergibt sich aus folgenden Bestandteilen:
- ersparte Stromkosten durch Eigenverbrauch: Das sind ie üblichen 26-30 cent/kWh an den Versorger
- Einspeisevergütung: Wenn der Strom nicht selber verbraucht wird, mann man diesen ins Netz einspeisen und erhält dafür aktuell 10,48 cent/kWh. Wie man sieht, ist es sinnvoller, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Die Einspeisevergütung sinkt jeden Monat. Im Oktober sind es schon nur noch 10,18 cent. Allerdings werden die Module in der Regel auch immer billiger.
Unter normal guten Umständen hat man eine Amortisation nach 10-12 Jahren.
Stromspeicher: um den Eigenverbrauch zu erhöhen, wäre ein Stromspeicher sinnvoll. Allerdings sind diese derzeit noch so teuer, dass sie sich finanziell nicht lohnen. Wer etwas Gutes tun will, kann das natürlich tun, denn fehlende Stromspeicher sind ein Problem bei der Energiewende.
Nachteile:
- Brandschutz: Da die PV-Anlage ungesunde Spannungen erzeugt, kann es sein, dass die Feuerwehr nicht löscht.
- Steuern: Mit Betrieb einer PV-Anlage mit Einspeisevergütung wird die Einkommensteuererklärung um Einkünfte aus Gewerbebetrieb erweitert. Zusätzlich und noch schlimmer, es fällt eine Umsatzsteuererklärung an. Von dieser kann man sich zwar befreien lassen, aber dann erhält man die an den Errichter der PV-Anlage gezahlte Umsatzsteuer nicht zurück. Also muss man sich seteuerlich für den Betrieb einer PV-Anlage erfassen lassen und etwa gut ein Jahr lang eine monatliche Umsatzsteuervoranmeldung abgeben! Nach dem Jahr kann man auf jährlich wechseln und das nach 5 Jahren ganz beenden. Aber bis dahin ist man jeden Monat gut beschäftigt!
- Risiko: Die Rendite ist an sich gut abgesichert, denn die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre. Allerdings kann der Wechselrichter kaputt gehen oder ein Modul oder sonstewas. Oder man zieht um. Oder der Nachbar pflanzt einen schnell wachsenden Baum. Dann war es dann vielleicht nichts mit der Rendite.
Exkurs: sonnenFlat der Firma sonnen
Ich habe mich für einen Tarif der Firma sonnen nebst Speicher entschieden. Huch? Der lohnt sich doch nicht? In diesem Fall lohnt er sich, denn das Modell sieht wie folgt aus:
- Man wählt einen Tarif, der zur verbrauchten und erzeugten Strommenge passt. Hat man 8000 kWh pro Jahr Verbrauch und eine Erzeugung von 8000 kWh, dann kann man z.B. den Tarif sonnenFlat 8000 nehmen.
- Hier erhält man 8000 kWh pro Jahr zum Verbrauch.
- Preis: 30 Euro/Monat = 360 Euro pro Jahr. Bei einem normalen Tarif ist man mit rd. 2.500 Euro p.a. dabei.
- Oberhalb der 8000 kWh zahlt man zunächst 23 Cent.
- Dafür muss man einen recht teuren Speicher der Firma sonnen kaufen.
- sonnen nutzt den Speicher zum Teil, um Strom am Markt aufzukaufen und in die Batterie einzuspeisen (manchmal erhält sonnen Geld dafür)
- Man erhält ganz normal die Einspeisevergütung für nicht selbst verbrauchten Strom.
Bei mir rechnete sich die sonnenFlat mehr als bei einer reinen PV-Anlage, aber das ist sehr individuell!
Nachteile:
- Risiko: Der Tarif, das Geschäftsmodell und die Firma selbst können in diesem recht stark verändernden Umfeld keinen Bestand haben. Dann kann man sich freuen, wenn man das Geld nach 20 Jahren wieder drin hat.
- Die Batterie soll zwar 10000 Ladezyklen vertragen und nach 10 Jahren nur 10% Kapazität verloren haben, aber wenn die Batterie vorzeitig kaputt geht, rechnet sich das Modell doch nicht.
Insofern lohnt sich das Modell für eher wagemutige oder idealistische Menschen, denn wie schon oben geschrieben, fehlende Batteriespeicher sind ein Problem der Energiewende. Wenn also zu viel Sonmnen-oder Windkraft erzeugt werden, müssen die Anlagen nicht abgeschaltet werden, sondern sonnen übernimmt den Strom und speist diesen in Deine Batterie ein. Falls dieses Geschäftsmodell also in z.B. 7 Jahren nicht mehr trägt, wird es diesen Tarif vielleicht nicht mehr geben.
Ich hoffe, es waren ein paar Anregungen dabei. Fragen könnten bei Bedarf gen im Abschluss diskutiert werden. Wer hat auch Erfahrungen mit einer PV-Anlage?
Sonnige Grüße
suke